Nachrichtenartikel 02.05.2025

Pilotprojekt in Halmstad: Aidon-Lösung zur Visualisierung der Auslastung von Trafostationen auf Abgangsebene

Seit März 2025 verfügt Halmstad Energi och Miljö über eine völlig neue Art von Daten aus ihrem Niederspannungsnetz. Durch die Ausstattung von zwei ihrer Verteiltransformatorstationen mit der Aidon-FMD-Systemlösung messen sie nun den Energiefluss für jede einzelne Abgangsleitung, die von den Stationen ausgeht.

Das innovative Aidon-FMD-Gerät ist in der Praxis Multimeter in kompakterer Bauweise, ausgestattet mit Stromwandlern für jede Phase und Abgangsleitung, welche die Transformatorstation ganzheitlich messen. Der Stationszähler fungiert gleichzeitig als Kommunikations-Gateway und überträgt die Daten der FMDs an das Aidon-Head-End-System.

Die unkomplizierte Installation der FMD-Geräte erfordert lediglich die Montage auf einer DIN-Schiene in der Transformatorstation im Bereich der Lastabgänge. Nach dem einfachen Anschluss an das CT-Zähler-Gateway mittels „plug&play“ werden die Messwerte an die cloud-basierende Monitoring-software übermittelt.

Was ist der Zweck dieser Lösung?

  • Die Idee besteht darin, das Lastprofil jedes einzelnen Abgangs im Detail zu überwachen, um sicherzustellen, dass die Auslastung innerhalb der Spezifikationen liegt, und zu prüfen, ob freie Kapazitäten für zukünftige Kundenanschlüsse vorhanden sind.
  • Ein typischer Anwendungsfall ist die Überwachung der zunehmenden Menge an Mikroproduktion. Wenn die Stromerzeugung in einem Abgang unkontrolliert ansteigt, kann dies die Spannungsniveaus bei den Endkunden beeinträchtigen. Zusätzlich kann es zu einer Phasenüberlastung kommen, die im schlimmsten Fall zum Auslösen von Schutzeinrichtungen führt.
  • Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Überwachung, ob die Lasten zwischen den Phasen eines Abgangs bestenfalls synchron verteilt sind. Beispielsweise kann es durch die zunehmende Nutzung von Ladestationen für Elektrofahrzeuge oder anderen Endkundengeräten vorkommen, dass eine Phase deutlich stärker belastet wird als die anderen. Das Risiko besteht darin, dass ein Abgang überlastet wird oder seine maximale Kapazität zu früh erreicht. In einem solchen Fall würde der Netzbetreiber das Problem bereits in der Anbahnung erkennen und durch eine Neuverteilung der Phasenzuordnung lösen.

Der visuelle Teil der Lösung ist Aidon Explorer, eine grafische Application zur Visualisierung der von den FMD-Geräten gesammelten Daten. Aidon Explorer bietet verschiedene Ansichten über auswählbare Zeiträume, wie zum Beispiel:

  • Transformatoransicht, um den gesamten Energiefluss in einer Station zu sehen, einschließlich der Phasenverteilung und der Nutzung in Prozent der Größe jeder Abgangssicherung.
  • Abgangsleitungsansicht, in der man zwischen Durchschnittslastgrafiken oder detaillierten Kurven mit Strömen pro Phase, Ungleichgewichtsberechnungen, Leistungsfaktor und mehr wählen kann.
  • Detaillierte Spannungsvariation, einschließlich Ungleichgewichtsberechnungen.

Die Gebiete von Halmstad Energi och Miljö, die für das Pilotprojekt ausgewählt wurden, weisen einige besondere Merkmale auf.

  • Ein Gebiet ist ein typisches Wohngebiet mit vielen Solaranlagen, das sie genauer überwachen möchten.

Hier ist ein Beispiel von einer ihrer Abgangsleitungen, auf dem man während der sonnigen Stunden einen deutlichen Wechsel zwischen Bedarf und Erzeugung sieht. Außerdem gibt es nur sehr wenig Ungleichgewicht, was positiv ist. (Klicken Sie auf das Bild, um es vergrößert anzusehen.)

  • In dem zweiten Gebiet gibt es bekanntermaßen einige Ungleichgewichte im Netz, wie potenzielle Überlastungen oder ungleichmäßige Phasen, die sie genauer messen möchten. Eine mögliche Gegenmaßnahme kann darin bestehen, den Endkunden bei Bedarf zu helfen, ihre Phasenzuordnung zu ändern.

Hier ist ein Beispiel von einer anderen Abgangsleitung. Es handelt sich um ein Wohngebiet mit wiederkehrendem Phasenungleichgewicht (Phase L1 hat oft deutlich mehr Bedarf als L2 und L3, und Phase L2 hat häufig deutlich mehr Erzeugung als L1 und L3). (Klicken Sie auf das Bild, um es vergrößert anzusehen.)

 

– Wir sehen die Aidon Feeder Line Lösung als ein interessantes Werkzeug zur Datenerfassung und zur Analyse des Zustands unseres Niederspannungsnetzes für jede einzelne Abgangsleitung. Im Laufe der Zeit können wir so Phänomene im Zusammenhang mit Veränderungen in unserem Stromnetz überwachen. Wir befinden uns in der Startphase und werden in den kommenden Monaten weiter beobachten, um anschließend den Nutzen des Tools zu bewerten und die Geräte möglicherweise in weiteren Transformatorstationen einzusetzen, sagt Emma Herrlin, Netzingenieurin bei Halmstad Energi och Miljö Nät.